Im ersten Moment klingt es komisch – aber ja, auf Juist kann man auf einer Gesäßbacke herumlaufen.

Es handelt sich bei besagter Gesäßbacke um ein rundliches Sandriff im Westen der Insel, das auch „Bill“ genannt wird. Wenn kein Wasser da ist, sieht das Riff wie eine Wüstenlandschaft aus – ein fabelhafter Anblick, der nicht umsonst immer wieder als „Sandwüste in der Nordsee“ beschrieben wird.

Bilder: Pixabay

Auf der und um die Gesäßbacke herum residieren viele Vogelarten. Wer Glück hat, sieht auch Seehunde. Die Bill befindet ich allerdings in der Schutzzone (Nationalpark), weshalb alle Besucher unbedingt die Schilder beachten sollten. Direkt betreten lässt sich das Sandriff nicht überall (unsere Überschrift ist also ein wenig geschummelt), an der Bill entlang wandern geht aber sehr wohl. Ihr werdet es schon sehen – der Weg ist nämlich komplett ausgeschildert!

Der Name „Bill“ kommt übrigens vom plattdeutschen „Bille“ – und bedeutet tatsächlich in etwa „Gesäßbacke“. Direkt an der Bill liegt der Bauernhof „Domäne Bill“ – ebenso ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Nach der etwa vier bis sieben Kilometer langen Wanderung (je nachdem, von wo ihr startet) gibt es nichts Besseres, als dort die selbstgemachten Rosinenstuten, den Milreis oder die Erbsensuppe zu probieren. Und dann draußen einen frischen Pfefferminztee zu trinken, während man sich mit dem Rücken an das warme Holz lehnt und den schönen Spaziergang an der Nordsee revue passieren lässt.

Der Weg von unserer Inselresidenz Strandburg aus dauert übrigens genüssliche anderthalb Stunden – 6,4 Kilometer sind es genau. Wir haben hierbei selbstverständlich Zeit zum Fotografieren und Naturgenießen für euch mit eingerechnet. Dabei wandert ihr aus der Mitte der Insel in ihren westlichen Teil hinein, müsst also fast nur geradeaus gehen. Vom Ziel aus habt ihr dann auch einen tollen Blick auf unsere Nachbar-Nordseeinsel Memmert. Mit tollen Vogelarten und anderen Überraschungen. Die ist dann vielleicht etwas für den nächsten Ausflug.

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