Das strahlende Weiß der Gründerzeitvillen in den Ostseebädern Mecklenburg-Vorpommerns ist das optische Pendant zur frischen Ostseebrise. Die kunstvoll verzierten Gebäude mit ihren Balkonen und Erkern prägen Flaniermeilen und Strandpromenaden seit Kaisers Zeiten. Für unbeschwertes Urlaubsflair mit einem Hauch von Eleganz!

Wunderschöne Vielfalt in Weiß

Dass die Bäderarchitektur im Laufe der Jahrhunderte nichts von ihrem besonderen Reiz verloren hat, liegt wohl an ihrem Facettenreichtum. Kein Haus gleicht dem anderen. Zieht bei der einen Villa insbesondere die großzügige Veranda die Blicke auf sich, sind es beim nächsten Gebäude ein kleiner Balkon, ein vorwitziger Erker oder ein verspieltes Türmchen – oder auch gerne einmal zwei. Gemeinsam ist den Gründerzeitvillen allerdings die Heiterkeit und der vornehmen Charakter, die ihre weißen Fassaden ausstrahlen.

Die „Geburtsstadt“ der Bäderarchitektur in Mecklenburg-Vorpommern ist Heiligendamm. Es war Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin, der den Bäderbetrieb in Schwung brachte. Auf Anraten seines Arztes badete er des Öfteren nahe seiner Residenz in Bad Doberan in Heiligendamm in der Ostsee und war schon bald von der heilsamen Wirkung des Meerwassers überzeugt. Ende des 18. Jahrhunderts unterzog er das Fischerdorf daher einem radikalen „Face-Lifting“ und ließ gleich ein ganzes Ensemble an Gästehäusern und Logiermöglichkeiten mit repräsentativem Charakter von renommierten Baumeistern errichten. Diese entschieden sich für den klassizistischen Stil, der typische Elemente aus der Antike aufgreift. Ihr verspieltes Antlitz verdanken die Bäderarchitektur-Villen unter anderem Säulen und reliefartigen Verzierungen.

Die „Weiße Stadt am Meer“ löste große Begeisterung aus und der Architektur-Stil verbreitete sich rasch entlang der ganzen mecklenburgischen Ostseeküste.

Bäderarchitektur auf Rügen entdecken

Auch wenn es sich eigentlich um einen „Import“ vom Festland handelt, ist die schneeweiße Bäderarchitektur längst zum Markenzeichen der beliebten Ferieninsel geworden. Ihre nonchalante Eleganz lässt die Seebäder Binz, Sellin, Göhren und Baabe genauso hell strahlen wie die legendäre Kreideküste Rügens. Ebenso ist die typische Bäderarchitektur Mecklenburg-Vorpommerns im historischen Zentrum der Hafenstadt Sassnitz allgegenwärtig.

In Binz reihen sich schmucke Gründerzeitvillen entlang der Putbuser Straße und in erster Reihe entlang der Strandpromenade aneinander. Ein Paradebeispiel für den Klassizismus sind das prächtige Kurhaus und die zwei sogenannten „Wolgasthäuser“. Legen Sie Wert auf Vollständigkeit, finden Sie die dritte Villa im Bunde im Seebad Göhren!

In Sellin steht die Bäderarchitektur bereits seit 1990 unter Denkmalschutz und die zahlreichen Villen wurden seitdem fleißig und vor allem sehr sorgfältig restauriert. Die Landungsbrücke dagegen musste aufgrund von Baufälligkeit 1998 nach dem originalen Vorbild von 1906 komplett erneuert werden. Wie damals trifft man sich auf dem 400 Meter langen Holzsteg auch heute nicht nur zum Flanieren, sondern Sie dürfen sich im Kaiserpavillon und Palmengarten gerne kulinarisch verwöhnen lassen. Vom oberhalb der Steilküste gelegenen Ortszentrum von Sellin an den Strand geht es entweder über die steile „Himmelsleiter“ oder ganz bequem mit dem Lift.

Bevor Corona 2020 das kulturelle Leben auf Rügen und anderswo weitgehend lahmlegte, war im Ostseebad Binz der Mai alljährlich der „Monat der Bäderarchitektur“. Interessierte waren in diesen Wochen herzlich zu Ausstellungen und Führungen eingeladen. Wir hoffen sehr, dass Binz diese Tradition 2023 wiederbelebt!

Kein klassisches Ostseebad ohne Bäderarchitektur!

Die Bäderarchitektur hat die Kaiserbäder Usedoms erobert und zum Glück auch vor Warnemünde nicht Halt gemacht. Dort gibt es die neoklassizistischen Villen vor allem entlang der Seepromenade zu bestaunen. In Graal-Müritz waren es einst mehr als 200 Gründerzeitvillen! Heute gibt es nur noch einige Original-Exemplare, darunter „Haus Gisela“ und ein Kleinod in der Friedenstraße 5.

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