Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist nicht nur durch ihren Namen etwas Besonderes. Heißt es Fischland-Darß-Zingst, Darß-Zingst, oder nennt man jeden Namen einzeln? Was steckt hinter den Bezeichnungen – und was bietet die Insel?

45 Meter lang ist das Gebiet von Fischland, Darß und Zingst an der Ostsee zwischen Stralsund und Rostock. In Reiseführern und auf Landkarten sieht diese Dreier-Bezeichnung immer besonders aus – und viele sind verwirrt, was es damit auf sich hat. Sind es drei einzelne Orte? Gehören zur Halbinsel alle drei – oder nur Darß und Zingst? Wir helfen gerne!

Fischland: die schmalste Stelle mit knapp 400 Metern

Zunächst mal wäre da das Fischland. Hierbei handelt es sich um eine Landbrücke, die im südlichen Westen neben Darß und Zingst liegt und die beiden Orte mit dem Festland verbindet. Alle drei Orte waren ursprünglich einzelne Inseln – durch Flutrinnen voneinander abgetrennt. Durch Versandung, aber auch die bewusste Einwirkung des Menschen haben sie sich in den letzten Jahrhunderten verbunden.

Zum Fischland gehören Ahrenshoop mit den Ortsteilen Altagen und Niehagen, außerdem Wustrow mit dem Ortsteil Barnstorf. Bei Wustrow gibt es eine Besonderheit – nämlich die schmalste Stelle Fischlands mit nur 400 Metern zwischen Ostseestrand und Ufer des Permin.

Woher der Name Fischland kommt, lässt sich relativ leicht vermuten – aber nicht eindeutig belegen.

Darß: wird jährlich größer

Dazu kommt der Darß, was so viel wie „Ort der Dornen“ bedeutet. Er verbindet Fischland und Zingst. Zum Darß gehören Prerow, Wieck und Born am Darß sowie einige Ortsteile von Ahrenshoop.

Der Darß ist bekannt für die dichte Waldbedeckung (Darßwald), auch der Darß-Leuchtturm ist ein klassischer Anhaltspunkt. Besonders Feriengäste lieben die typischen Reetdachhäuser – und buchen mit Vorliebe ihre Ferienwohnung in einem solchen.

Bevor sich die Gegend im 18. Jahrhundert dank der vielen Fischer und Schiffsbetriebe zu einem Badeort entwickelte, gab es hier gar nicht viel – so bestand beispielsweise die Grenze bestand lange nur aus einer einsamen Zollstation. Was auch daran lag, dass der Darß (wie das gesamte Vorpommern) nach dem Dreißigjährigen Krieg zu Schweden gehörte.

Besonders spannend: durch die bereits erwähnte Versandung wird der Darß jedes Jahr größer und wächst durchschnittlich um 10 Meter in Richtung Nordosten. Um sich das anzuschauen, ist der Blick vom Leuchtturm aus 35 Metern Höhe zu empfehlen. In dessen Nähe gibt es auch das empfehlenswerte Meeresmuseum Natureum mit Museumscafe.

Zingst: Seeheilbad und ehemalige „Heuinsel“

Der östlichste Teil der Halbinsel (und damit beantworten die Frage: die Halbinsel heißt Fischland-Darß-Zingst!) ist ein staatlich anerkanntes Seeheilbad.

Der Name ist historischen Ursprungs – denn Zingst wurde mindestens seit dem späten Mittelalter durch Slawen bewirtschaftet – insbesondere landschaftlich. Die Bezeichnung leitet sich vom slawischen „Zeno“ ab, was „Heu“ bedeutet – insofern kann man „Heuinsel“ übersetzen.

Die Halbinsel/Heuinsel endet im Osten in einem Wattgebiet. Hier liegt Pramort, was insbesondere Naturfans sehr ans Herz gelegt sei. Von mehreren Aussichtsplattformen aus lassen sich Windwatt und Werder-Inseln betrachten – und das Gebiet mit den höchsten Küstendünen im Bereich Ostsee.

Auch spannend die Störtebekerstraße. Hier gibt es zingsttypische bauliche Gegensätze zu erkennen. Auch das Kurhaus hat immer Angebote für Gäste und Einheimische!

Bilder: Pixabay
Author