Der Kungsleden wurde Anfang des 20.Jahrhundert ins Leben gerufen, um die Naturschönheiten Lapplands ein wenig leichter zugänglich zu machen. Und das ist so gut gelungen, dass die Route, die auch als „schwedischer Königspfad“ bezeichnet wird, nicht nur zu den beliebtesten Wanderwegen Skandinaviens gehört, sondern sogar zu den „Top-Ten-Trails“ überhaupt.

Fjäll bedeutet nichts anderes als „Gebirge“ und so findet ein Großteil dieser Wanderung in Schweden oberhalb der Nadelwaldgrenze statt. Und neben der atemberaubenden, eiszeitlich geprägten Wildnis und einer Einsamkeit, wie sie Großstadtbewohner bisher kaum erlebt haben dürften, ist auch das Wandern unter der berühmten Mitternachtssonne ein unvergessliches Erlebnis.

Wandern auf dem schwedischen Königspfad

Der Kungsleden ist ein Wanderweg für alle, die das Abenteuer und die Herausforderung lieben und die auch bereit sind, einige Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Die Gegend jenseits des nördlichen Polarkreises wird oft als unwirtlich beschrieben und gerne gibt man ihr auch eine Schlechtwetter-Garantie. Wanderer, die den Kungsleden beschritten habe, berichten allerdings ganz andere Dinge. Die eiszeitlich geprägte Landschaft beeindruckt durch Berge und Täler, Urwälder und karge Hochebenen, Gebirgsseen, Flüsse oder Sumpfgebiete und eine ursprüngliche Wildheit. Auch die Einsamkeit ist überwältigend und ehe andere Wanderer den Weg kreuzen, ist es wahrscheinlicher, einem Rentier oder einem Elch zu begegnen. Vielleicht auch einem Wolf oder einem Braunbären.

Der Kungsleden bietet beinahe alles, was das Abenteurerherz begehrt, denn eine bequeme Route für Freizeitwanderer ist er nicht. Sumpfgebiete müssen durchquert werden und nicht jeder Fluss verfügt über eine Brücke. Streckenweise geht es auch nur auf Holzbohlen voran. In den Sommermonaten sind es zudem die Mücken, die zu einer wahren Plage werden können. Und natürlich zeigt sich auch das Wetter gerne mal von seiner rauen Seite. Dennoch hat sich die Route zu einer der beliebtesten in Europa gemausert, was neben der grandiosen Naturkulisse vielleicht auch daran liegt, dass sich die Route gut in Teilabschnitten bewandern lässt.

Raues Wetter am Abisko-Nationalpark - © Matthias Pätzold / pixelio.de (rkn)
Raues Wetter am Abisko-Nationalpark – © Matthias Pätzold / pixelio.de (rkn)

Unterwegs am nördlichen Polarkreis – von Abisko nach Nikkaluokta

Der Kungsleden in seiner Gesamtlänge misst um die 1000 km, die meisten Tourempfehlungen beschränken sich aber auf einen Teilabschnitt der Route, der um die 110 – 160 km beträgt und sich auf den nördlichen Teil bezieht. Die Tour beginnt in Abisko. Weiter geht es über Abiskojaurestugorna, Alesjauretugorna, Tjäktjastugan, Sälkastugorna, Singistugorna, Kebnekaise Fjällstation und Kebnekaise. Die Route endet in Nikkaluokta. Die Anreise nach Schweden erfolgt am bequemsten per Flug nach Stockholm. Vor dort aus können sowohl Abisko als auch Nikkaluotka per Zug oder Bus erreicht werden.

Wildes Wasser im Abisko-Nationalpark - © Dieter Schütz / pixelio.de (rkn)
Wildes Wasser im Abisko-Nationalpark – © Dieter Schütz / pixelio.de (rkn)

Gut geplant, entspannter gewandert

Die Standardausrüstung für eine Fernwanderung will immer mit Bedacht zusammengestellt werden, einmal mehr gilt das jedoch, wenn die Reise in so einsame Regionen geht. Selbst Gepäckminimalisten werden hier an ihre Grenzen stoßen. Neben all den Wetterkapriolen sowie alpinen Regionen, Flussdurchquerungen und Sumpfgebieten, auf die man sich von der Kleidung her einstellen muss, gehören auch ein Sonnenschutz und im Sommer zwingend ein gutes Mückenmittel in den Rucksack.

Festes Schuhwerk ist für jede Wanderung ein Muss - und ganz besonders für diese - © Martin Jäger / pixelio.de (rkn)
Festes Schuhwerk ist für jede Wanderung ein Muss – und ganz besonders für diese – © Martin Jäger / pixelio.de (rkn)

Ebenfalls wichtig ist das Mitführen von genügend Proviant und Trinkwasser, da es in schwedischer Wildnis beinahe unmöglich ist, sich mal eben mit Nachschub einzudecken. Und ist der Pfad zwar überwiegend gut ausgeschildert, so sind aktuelles Kartenmaterial und vielleicht auch GPS doch eine gute Hilfe für unterwegs. Für die Übernachtung stehen an den einzelnen Etappen Hütten bereit, wer nicht vor verschlossenen Türen stehen möchte, kümmert sich jedoch besser vorab um eine Reservierung.

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