Das Archipel der Kanaren im Zentralatlantik besteht aus sieben Inseln – eine fast schon magische Zahl. Dabei hat jede von ihnen eine ganz eigene Persönlichkeit, neben den Touristenklassikern wie Gran Canaria oder Teneriffa gibt es außerdem die mehr oder minder bekannten Geheimtipps. Doch Sie müssen keinen Zauberhut a‘ la Harry Potter aufsetzen, um herauszufinden, welche der Eilande am besten zu Ihren Urlaubsvorlieben passt.

Denn – wir verraten es Ihnen!

La Palma – die Schöne mit den funkelnden Augen

Für die UNESCO ist sie eine der schönsten Inseln der Welt, Einheimische nennen sie „isla bonita“ und Urlauber, die einmal hier waren, bekommen leuchtende Augen, wenn sie anderen von ihrem Aufenthalt berichten. Klar ist, die seit 2002 als Biosphärenreservat geschätzte Insel hat viele Bewunderer. Werden Sie auch zu einem?

Die nordwestlichste der kanarischen Inseln wird nicht ohne Grund als grüne Insel bezeichnet. La Palma bringt alle Zutaten für einen Traumurlaub mit. Einsame Buchten, imposante Vulkane, schwarz schimmernde Strände, üppige Kiefern- und Lorbeerwälder und über allem ein beeindruckender klarer Sternenhimmel. Nicht nur Romantiker werden sich auf der Insel wie im siebten Himmel fühlen, auch Aktivurlauber finden auf La Palma ideale Bedingungen. Bei Trekking-Profis und Anfängern gleichermaßen gilt die „Schöne“ als Wander-Eldorado. Insgesamt weist die Insel mehr als 1.000 ausgeschilderte Kilometer Wanderwege auf. Vorbei an Weinfeldern, durch Guanchenhöhlen und tiefe Schluchten oder über Feuerberge, dank der beeindruckenden Kulisse wird es bestimmt niemals langweilig. Als eines der Highlights gilt der Nationalpark Caldera de Taburiente, der einen der größten Erosionskrater beherbergt. Oben angekommen, bietet sich ein spektakulärer Blick über die gesamte Insel, die nachts mit besonderen Einsichten aufwartet. Denn seit 2012 ist die Insel zertifiziertes Starlight-Reserve der UNESCO. Sternegucken war noch so einfach und schön wie auf La Palma. Bereits 1998 wurde hier ein Gesetz erlassen, das die Lichtverschmutzung eindämmen soll. Im gesamten Lichtschutzgebiet stehen astronomische Aussichtspunkte zur Verfügung, an denen Besucher mit Teleskopen in den Nachthimmel schauen können. Was könnte romantischer sein?

Leuchttürme am südlichsten Punkt von La Palma - Foto: Andreas Hermsdorf/Pixelio.de (rkn)
Leuchttürme am südlichsten Punkt von La Palma – El Faro – Foto: Andreas Hermsdorf/Pixelio.de (rkn)

La Palma - funkelnd schön (©Pixabay, CC0)
La Palma – funkelnd schön – Foto: Pixabay, CC0

Für wen ist sie geeignet?

Menschen, die ursprüngliche Natur in all ihren aufregenden Facetten lieben, sind auf La Palma gut aufgehoben. Aber auch Träumer und Sternengucker werden sich hier sehr wohl fühlen. Urlauber, welche die Landschaften noch etwas bewusster genießen wollen, etwa bei einer Wander-, Mountainbike- oder Radtour finden hier ebenfalls ihr persönliches Urlaubsparadies.

Lanzarote – die Feurige für den zweiten Blick

Sie ist wie die schüchterne Frau, die an der Bar sitzt und von anderen kaum wahrgenommen wird. Doch bei einem Gespräch und einem näheren Kennenlernen offenbart sich schnell ihre leidenschaftliche Seite. Ein wenig wie ein Mauerblümchen kommt auch Lanzarote daher, aber eben nur auf den ersten Blick. Unter der grauen, monoton erscheinenden Oberfläche brodelt es gewaltig, denn auf keiner anderen kanarischen Insel ist die Erdoberfläche so dünn wie hier. Wenige Meter unter der Oberfläche werden Temperaturen von bis zu 200 Grad gemessen, 27 Meter ins Erdinnere hinein und das Thermometer klettert bereits auf über 700 Grad. Eine Tatsache, die sich ein Restaurant vor Ort zunutze macht. So wartet das „Restaurante del Diablo“ mit einer ganz besonderen Zubereitungsart für Hähnchenfleisch auf – dieses wird über einen Erdschacht gehalten und so gegart.

Die Vulkaninsel entstand bereits vor mehr als 30 Millionen von Jahren, als flüssiges Magma langsam erkaltete und die Mondlandschaft bildete, für die Lanzarote heute bekannt ist. Bei einem großen Vulkanausbruch vor 300 Jahren wurde ein Teil Lanzarotes mit heißer Lava überzogen. Heute ist etwa ein Viertel der Fläche mit Lava bedeckt. Als die eisenerzhaltige Flüssigkeit langsam oxidierte, verwandelte sie sich in eine Farbpalette sondergleichen. Die Feuerinsel ist eine Wohltat für die Augen, sie zeigt sich in Schattierungen von Braun, Rot und Schwarz. Als Symbol und inoffizielles Inselmaskottchen dieser Kraterlandschaft gilt das Teufelchen von Timanfaya – eine Kreation des Künstlers Manrique.

gegrillte Hähnchen, eine Spezialität der Insel - Foto: Marion Hagedorn
gegrillte Hähnchen, eine Spezialität der Insel – Foto: Marion Hagedorn
Lanzarote - feurig schön Foto: Ryan Pouncy (Creative Commons Zero)
Lanzarote – feurig schön – Foto: Pixabay, Creative Commons Zero

Für wen ist sie geeignet?

Hobby-Vulkanologen und Menschen, die Mutter Natur noch näher kommen wollen, sollten sich für Lanzarote entscheiden. Aber auch Ästheten und Hobbyfotografen werden auf dem Eiland voll auf ihre Kosten kommen. Traumstrände mit hellem Puderzuckersand und türkisblau schimmerndes Wasser sowie das milde Klima machen den Aufenthalt perfekt und füllen zudem das Fotoalbum.

Fuerteventura – die Exotische mit der perfekten Welle

Die Insel der Winde, mit einer Fläche von 1.660 Quadratkilometern die zweitgrößte des Kanarischen Archipels, ist als eines der besten Surfreviere der Welt bekannt. Anfänger, Intermediates und Profis finden hier dank bester natürlicher Bedingungen immer einen perfekten Surfspot. Der Swell – die Grundwelle, die sich unabhängig äußerer Bedingungen durch das Meer schwingt, ist auf Fuerteventura besonders lang, viele Kilometer lang. Vor allem die Nordküste Fuerteventuras gilt als wellensicher. Hier locken etwa die Surfspots an der Northshore, dem wohl bekanntesten Küstenstreifen für Wellenreiter. Wer es ruhiger mag, reitet die Wellen im Westen, etwa am Strand von La Pared. Auch an den Südküsten können Surfer neue Manöver ausprobieren, zum Beispiel am Leuchtturm von Jandia. Ob zunächst eine kleine Welle bewältigt werden soll oder die Königsdisziplin der Surfer ansteht – in einer Röhre aus Wasser zu reiten – zahlreiche Surfschulen zeigen wie’s (besser) geht. Wer noch Anregung für einige Tricks braucht, kann sich diese bei den Profis abschauen, so etwa bei den Weltmeisterschaften „Surf World Cup“ oder dem „Windsurfing und Kiteboarding Worldcup“.

Doch auch für den klassischen Badeurlaub ist Fuerteventura bestens geeignet. Kilometerlange Sandstrände, kitschig schön, laden zum Faulenzen und Baden ein. Dabei kann die Insel außerdem mit außergewöhnlichen Strandvarianten aufwarten. So zeigt sich der Strand Ajuv mit tiefschwarzem Sand, der mit dem azurblauen Wasser des Atlantik einen spannenden Kontrast bildet. Ebenfalls sehr sehenswert ist der Strand inmitten des Dünengebiets Corralejo. Goldgelber Sand verführt zum Eintauchen und Burgenbauen. Hier bietet sich außerdem ein toller Ausblick auf die Nachbarinseln Los Lobos und Lanzarote. Noch sehr wenig erschlossen ist der Strand El Cotillo, hier trennen sich mehrere Badebuchten durch Steine und Lavafelsen voneinander ab.

exotisch und teilweise wild geht es auf Fuerteventura zu - Foto: Pixabay (Creative Commons CC0)
Exotisch und wild geht es teilweise auf Fuerteventura zu – Foto: Pixabay (Creative Commons CC0)
Chance auf die perfekte Welle gibt es auf Fuerteventura allemal - Foto: Julie Macey (Creative Commons Zero)
Chance auf die perfekte Welle gibt es auf Fuerteventura allemal – Foto: Julie Macey (Creative Commons Zero)

Für wen ist sie geeignet?

Insbesondere Wassersportler, finden in Fuerteventura ihre liebste Kanareninsel. Aber auch für Familien mit kleinen Kindern bietet die Insel alle Bedingungen für einen schönen Aufenthalt. Das Wasser an vielen Stränden Fuerteventuras fällt in vielen Abschnitten flach ab, sodass die Kleinsten sicher planschen können.

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