Weltberühmt, das Brandenburger Tor  - Foto: Pixabay (CC0)
Weltberühmt, das Brandenburger Tor – Foto: Pixabay (CC0)

Erbaut auf Geheiß des preußischen Königs, hätte das Brandenburger Tor (1788 – 1791) mittlerweile wohl so einiges zu erzählen. Über Entführungen oder Trennungen etwa. Dabei sollte das einzige noch erhaltene Stadttor Berlins einst lediglich die architektonische Krönung des Prachtboulevards Unter den Linden sein. Das monumentale Bauwerk, errichtet nach Plänen von Carl Gotthard Langhans, weckte allerdings Begehrlichkeiten – unter anderem die Napoleons. Er verfrachtete die auf dem Tor thronende Quadriga nämlich 1806 kurzerhand nach Paris, wo sie acht Jahre verblieb. Auch konnte niemand ahnen, wie symbolträchtig das Tor einst werden sollte. Noch heute besitzt es magische Anziehungskraft und das nicht nur, weil es gewissermaßen in der „guten Stube der Stadt“ steht.

Pferdekutschen rollen über den Pariser Platz, Fahrradrikschas warten auf Gäste und mit bis zu sieben Personen schwer beladene Fun Bikes bahnen sich ihren Weg. Besucher schwärmen über den Platz und überall stehen kleine Touristengrüppchen, die andächtig den Worten der Reiseführer lauschen und die Kameras klicken lassen. Dazwischen tummeln sich gelegentlich Straßenkünstler in mehr oder weniger fantasievollen Kostümen, die sich gegen einen kleinen Obolus gerne für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung stellen. Meister Yoda hält ein Schwätzchen mit Micky Maus, die ihn um mehrere Köpfe überragt. Und schräg gegenüber steht eine vermeintliche Statue, die allerdings bei genauem Hinschauen blinzelt und tatsächlich die Beine in die Hand nimmt, wenn die Ordnungshüter über den Platz schlendern. Kein Wunder, das überwiegend eher kommerzielle denn künstlerische Treiben – so die offizielle Begründung – wurde von oberster Stelle untersagt.

In der „guten Stube“ wird gern und oft gefeiert

Nicht nur bei Straßenkünstlern ist der historische Fleck rund um den Pariser Platz auf der Ostseite und den Platz des 18.März auf der Westseite des Tores ausgesprochen beliebt. Auch als Event-Location ist das Brandenburger Tor nebst der von Westen aus zuführenden Straße des 17.Juni gefragter denn je. An die 80 Veranstaltungen finden jährlich am Brandenburger Tor statt- Tendenz steigend. Darunter so große wie die alljährliche Silvesterparty oder die Feier zum Tag der Deutschen Einheit. Darüber hinaus werden jedoch auch zahlreiche kleinere Events zu Füßen der Quadriga ausgerichtet.

Einer der symbolkräftigsten Orte der Stadt

Daran, dass das Brandenburger Tor überhaupt jemals wieder so im Zentrum des Geschehens stehen würde, wagte lange niemand zu glauben. Zu frisch die Erinnerungen, in denen das Tor isoliert auf dem Mauersteifen stand, lediglich Grenzsoldaten oder Staatsgästen der ehemaligen DDR zugänglich war und so zum Symbol für die Teilung Deutschlands wurde. Erst seit dem Mauerfall kann das 26 Meter hohe und 65,5 Meter breite Tor, welches den Ost- und den Westteil der Stadt miteinander verbindet, wieder durchquert werden. Im ersten Überschwang der Gefühle war es zwischenzeitlich war es sogar möglich, mit dem Bus oder dem PKW durchs Brandenburger Tor zu fahren – 2002 wurde das allerdings wieder untersagt, um die Bausubstanz des Tores nicht zu schädigen. Was bleibt, ist ein imposantes Stück Geschichte zum Anfassen.

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