Sie wird auch als Frucht Gottes bezeichnet, ihr Erzeugnis als „Grünes Gold des Mittelmeers“ – die Rede ist von der Olive. Prall und lila-bläulich schimmernd zeigt sie sich in den Herbst- und Wintermonaten an den zahlreichen Olivenbäumen des Landes. Wenn die Sonne tief am Himmel steht, ist es wieder Zeit, mit der Ernte zu beginnen.

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Knorriger Olivenbaum auf Olienstraße  in Istrien // Bild: Pixabay (CC0)

Wer selbst einmal dabei sein möchte, wenn die reifen Früchte auf die vorbereiteten Netze fallen oder in Weidenkörbe gelegt werden, darf sich eine Reise nach Kroatien nicht entgehen lassen. Das Land ist eine der wichtigsten Destinationen für Gourmets. Spazieren Sie durch verwinkelte Olivenhaine und kosten Sie das goldgelbe Öl, das als eines der besten der Welt gilt. Spüren Sie den kulinarischen Traditionen Kroatiens nach und lernen Sie alte Handwerkstechniken kennen. Nach einem Besuch bei einem kroatischen Olivenbauern haben Sie unvergessliche Urlaubserinnerungen geschaffen, derer Sie sich zuhause am eigenen Herd wieder entsinnen können.

Istrien – die „Schöne“

Die größte und nördlichste Halbinsel an der Adria – Istrien – begeistert immer mehr Urlauber mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft und dem ganzjährig milden Klima. Die 440 Kilometer lange Küste zeigt sich mit zahlreichen Buchten und Halbinseln mal von ihrer rauen, dann wieder von ihrer malerischen Seite. Die Sommer mit angenehmen Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad erfüllen alle Urlaubsträume.

Kroatisches Flair erleben // Bild: Pixabay (CC0)
Kroatisches Flair erleben // Bild: Pixabay (CC0)

In den engen Gassen der Altstadt von Porec können Sie wunderbar bummeln und sich von der kroatischen Lebensart anstecken lassen. Vielerorts meint man, in Venedig zu sein, sehenswert sind hier beispielsweise die Euphrasius-Basilika, das Stadtmuseum sowie der Bischofspalast. An der Westküste Istriens liegt die vielleicht schönste Stadt der Halbinsel – Rovinj. Umgeben von einem duftenden Zypressengürtel kann Rovinj vor allem mit einer spektakulären Aussicht auf die Adria aufwarten. Schon von Weitem können Sie das Wahrzeichen der Stadt – die Kirche Sveta Eufemija – erblicken. Der Aufstieg ist ein Erlebnis für sich.

 

Doch neben zauberhaften Hafenstädten wie Vrsar, Pula und Novigrad überzeugen besonders die schönen und zahlreichen Strände Istriens. Neben ursprünglichen Kiesbuchten und Felsstränden finden sich hier auch familientaugliche und flach ins Meer abfallende Abschnitte. Am Kap Kamenjak begeistern an über 30 Kilometern Küste zahlreiche lauschige Buchten, ebenfalls im Süden der Insel präsentiert sich der bekannteste Sandstrand Istriens Bijeca in Medulin als Allroundtalent für Familien, Wasserratten und Sportfreunde gleichermaßen.

Rabac in der Kvarner Bucht // Bild: Pixabay (CC0)
Rabac in der Kvarner Bucht // Bild: Pixabay (CC0)

Mittendrin statt nur dabei bei der Olivenernte

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Alte Steinpresse // Bild: Pixabay (CC0)

Über viele Jahre hat die Olive Istrien geprägt, Olivenöl gehört auch heute noch zu den Haupterzeugnissen des Landes und ist zu einer festen Größe in der kroatischen Küche geworden. Etwa 95 Prozent der weltweiten Olivenölherstellung findet im Mittelmeerraum statt. In Kroatien sind es besonders die Brijuni-Inseln, die für die Olivenölproduktion bedeutsam waren und teilweise noch sind. Noch heute können Sie hier archäologische Überreste ansehen, viele Steinpressen und andere Werkzeuge sind noch gut erhalten.

In Istrien stehen alte Handwerkstechniken hoch im Kurs, hier werden die prallen Früchte vornehmlich noch per Hand geerntet. So streichen die Bauern mit einem Rechen über die Äste, um die Oliven auf vorbereitete Netze herabfallen zu lassen. Eine andere beliebte Methode: Die Erntehelfer hängen sich große Beutel oder Körbe um den Hals und klettern dann auf den Olivenbaum. Nun werden die reifen Früchte mit der Hand abgepflückt. Wenn Sie selbst einmal bei der Ernte dabei sein wollen, ist ein sensibles Händchen gefragt, denn die reifen Oliven dürfen bei der Ernte nicht verletzt werden. Manche Bauern sägen die Zweige der Bäume auch ab, um daraufhin die Oliven noch besser pflücken zu können. Dies schadet den robusten Bäumen nicht, die im Folgejahr wieder neu austreiben.

Auf vielen Höfen in Istrien haben Sie die Gelegenheit, diese traditionellen Methoden selbst kennenzulernen. Verbringen Sie den ganzen Tag in der warmen istrischen Sonne und füllen Sie Korb um Korb mit den aromatischen Früchten. Am Ende eines solchen Tages mögen Ihnen alle Muskeln schmerzen, doch das Erlebnis bleibt für immer.

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Olivenernte traditionell // Bild: Pixabay (CC0)

Die Olivenölstraßen Istriens

Auch eine ausgedehnte Rad- oder Wandertour bietet sich an, wenn Sie der Spur der Oliven folgen möchten. Achten Sie auf Schilder mit der Aufschrift „cesta maslinova ulja“ (dt. Olivenölstraße), um zu den Olivenbauern zu gelangen. Schmale Wege führen zu den Olivenbauern der Region, die Ihnen gerne von Ihrem Arbeits- und Lebenswerk erzählen. Als erfahrenster Olivenbauer gilt Valter Smilovic; auf seiner Plantage Agro Millo in Buje wachsen mehr als 2000 Olivenbäume. Bis zu 8.000 Liter des flüssigen Goldes kann er im Jahr gewinnen. Nicht nur Kenner schätzen das fruchtige, mittelscharfe Öl, es wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Nehmen Sie an einer Führung durch die Produktionsstätten teil und verkosten Sie verschiedene Öle direkt vor Ort. Übrigens: Alle Teile der Olive werden hier verwertet. Bringen Sie doch mal in Erfahrung, welchem Einsatz die geschredderten Kerne zugeführt werden.

Typischer Anblick an der istrischen Adria // Bild: Pixabay (CCo)
Typischer Anblick an der istrischen Adria // Bild: Pixabay (CCo)

Auch im übrigen Westen der Halbinsel werden Sie immer wieder auf üppige Olivenhaine stoßen. Zu den größten Anbaugebieten zählen die Bereiche um Porec sowie Tar. Hier wachsen circa 73.000 Olivenbäume; auch Novigrad und Umag sind für die Herstellung von Olivenöl bekannt, etwa 36.000 Bäume stehen hier, teils eng aneinandergereiht. Wenn Sie Istrien und seine kulinarischen Traditionen kennenlernen wollen, können Sie beispielsweise eine Rundtour zu den bekanntesten Olivenplantagen unternehmen. Starten Sie in Savudrija, folgen Sie immer der Küstenstraße, bis Sie nach Umag gelangen. Hier können Sie einen Abstecher nach Momjan machen, das pittoresk auf dem Gipfel eines Hügels liegt. Entlang der Route lohnt auch Groznjan einen Besuch. Radeln oder fahren Sie an Novigrad vorbei und kommen schließlich zu Brtonigla und Buje. Nun geht es auf demselben Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Entlang der Olivenölstraßen finden Sie ebenfalls Zeugnisse traditioneller Gewinnungs- und Herstellungsmethoden, halten Sie etwa Ausschau nach antiken Olivenmühlen, die ein hervorragendes Fotomotiv abgeben.

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